Marion Fugléwicz-Bren

Marions Blog



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das elektronische verlies


eingeschlossen in den aufflammenden blitzlichtern digitaler worte
und dabei vollgesogen
vom duft der freiheit
der aus der anonymität strömt
schwerelos
hingegeben an die phantasie
und voller neu-gier
auf die eigenen wünsche
und bedürfnisse
die ineinanderfließen
wie das lachen in schwarzweißträumen

das zwielicht
spiegelt sich im oszillierenden fell einer bläulichen katze
durch deren pulsschlag die bedeutungen
der aussagen sich rhythmisch verändern
und bilderfolgen werden zu fresken die
jeglicher architektur entrückt
in zahllosen lauten
sich auflösen

und ich atme die dünne höhenluft meiner gedanken
die in den lungenbläschen
auf und niederhüpfen
und sich in exhibitionistischem gehabe
anderen gedanken anbieten
fremden weil anonymen menschlichen sprachkonstrukten
um die sie sich winden wie unkraut
und von denen sie neugierig aufgegriffen und weitergetragen werden
umworben manchmal
entsetzt gemieden ein andermal
und immer
in der klirrenden einsamkeit des äthers

© 1996 by marion fugléwicz